Extrem erschöpft? Vier Gründe, warum Sie sich jetzt auf Corona testen sollten (2024)

Der Hals kratzt, die Nase läuft. Dahinter könnte eine Erkältung, aber auch Corona stecken. So genau wissen das viele nicht, denn es testen sich nur noch wenige. Warum ein Schnelltest in vielen Fällen noch immer sinnvoll ist.

Liegt zuhause kein alter Corona-Schnelltest mehr herum, verzichten die meisten trotz entsprechender Symptome auf den Gang in den Laden. Ist ja schließlich egal, welche Erkrankung hinter den Symptomen steckt – könnte man meinen. Experten raten nach wie vor zum Testen - aus vier Gründen.

  • Top-Rehakliniken für Post-Covid: Von FOCUS-Gesundheit empfohlene Top-Rehakliniken für Post-Covid-Patienten finden Sie hier.

Grund 1: Corona kann sich hinter ungewöhnlichen Symptomen verbergen

Im Juni 2024 ist die Corona-Variante XEC in Deutschland erstmals aufgetreten. Seither breitet sie sich hierzulande und weltweit aus. Helen Wall, Allgemeinmedizinerin aus England, warnt nun, dass sich Betroffene „wie ausgeknockt fühlen“ könnten. Ihr zufolge gibt es ein neues Hauptsymptom: extreme Abgeschlagenheit.

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Auch Sodbrennen ergänzt mittlerweile die Liste der typischen Corona-Symptome wie Kopfschmerzen, Schnupfen und Halsschmerzen. So berichtete ein Betroffener im Gespräch mit FOCUS online von starkem Sodbrennen während seiner Coronainfektion. Seinen Arzt habe das nicht verwundert: „Covid wandert durch den ganzen Körper und Magen und Darm sind sehr empfindlich.“

Grund 2: Wer Corona hat, spart sich den Booster

Testen macht besonders viel Sinn bei Risikogruppen, für die die Stiko jedes Jahr einen Booster empfiehlt. Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Essen, erklärt: „Sollten sich diese Risikogruppen vorher angesteckt haben, kann der Booster entfallen. Ohne Test weiß man das aber nicht.“

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Zu den Risikogruppen gehören laut Ständiger Impfkommission (Stiko):

  • Personen über 60 Jahre
  • Bewohner in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Personen ab dem Alter von sechs Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergeht
  • Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und/oder pflegenden Versorgung mit direktem Patienten- oder Bewohnerkontakt
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von sechs Monaten von Personen, bei denen durch eine Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist.

All jenen empfiehlt die Stiko im Herbst eine jährliche Auffrischungsimpfung. Wer also einen Termin dafür bereits geplant hat, sollte bei den eingangs genannten Symptomen einen Schnelltest machen. Dann kann der Impftermin in Rücksprache mit dem Arzt auch wieder abgesagt werden. Denn die durchgemachte Infektion wirkt wie eine Booster-Impfung.

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Grund 3: Risikogruppen gilt es nach wie vor zu schützen

„Rücksichtnahme ist auch heute noch wichtig, um das Risiko für Menschen mit Vorerkrankungen oder höheren Alters möglichst gering zu halten“, sagt Epidemiologe Timo Ulrichs.

Testen sei daher für alle Menschen sinnvoll, die Risikopersonen besuchen möchten, darunter

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  • Personen über 60 Jahre
  • Bewohner in Pflegeeinrichtungen

Für sie besteht im Falle einer Ansteckung ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf.

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Grund 4: Coronainfektion kann Langzeitfolgen haben

Etwa 2,6 Millionen Menschen in Deutschland sind nach einer überstandenen Coronainfektion von Post-Covid betroffen. Sie leiden noch wochenlang an Müdigkeit und Erschöpfung, Atembeschwerden, Geruchs- oder Geschmacksstörungen, können sich nur schlecht konzentrieren. Die Beschwerden sind vielfältig, können auch Haarausfall und den Verlust der sexuellen Lust umfassen.

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Mediziner unterscheiden zwischen Long-Covid und Post-Covid. AlsLong-Covidgelten Beschwerden, die länger als vier Wochen nach einer Infektion bestehen. VonPost-Covidist die Rede, wenn die Beschwerden länger als zwölf Wochen nach der Infektion den Alltag einschränken.

Wer dank Schnelltest weiß, dass er an Corona erkrankt ist, kann mögliche Langzeitfolgen besser einordnen und sich entsprechende Hilfe suchen.

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Hier finden Betroffene weitere Informationen und Unterstützung:

Alte Corona-Schnelltests noch immer geeignet

Alte Test-Kits aus den Vorjahren sind übrigens noch immer zum Nachweis einer Corona-Infektion geeignet, vorausgesetzt das Mindesthaltbarkeitsdatum ist noch nicht erreicht und die Testflüssigkeit nicht ausgetrocknet.

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Virologe Ulf Dittmer erklärt: „Die neuen Corona-Varianten verändern sich vor allem im Spike-Protein, dagegen kaum im Nukleo-Protein, was im Schnelltest nachgewiesen wird. Daher funktionieren fast alle Tests auch noch bei den neuen Varianten.“

Kombi-Test auf Corona, Grippe und RSV

Wer neue Schnelltests kauft, sollte sich laut Epidemiologe Timo Ulrichs einen Kombi-Test besorgen auf Corona, Grippe und das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV. „Das ist zu empfehlen, denn anders als in der Corona-Pandemie haben wir es in dieser Herbst-/Wintersaison mit verschiedenen Erregern zu tun, die alle ähnlich verbreitet sein werden“, sagt Ulrichs gegenüber FOCUS online. „Auch wenn die Konsequenzen nach einem positiven Testergebnis ähnlich sind – nämlich Isolation und Behandlung – kann es für bestimmte Alters- und Risikogruppen wichtig sein zu wissen, um welchen Erreger es sich handelt.“

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Author: Jamar Nader

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